Wird der Schottenring-Grand-Prix 2026 fortgeführt?
Wird der Schottenring-Grand-Prix 2026 fortgeführt?
Bei der Mitgliederversammlung des MSC fielen deutliche Worte. Zunächst steht 2025 aber das Jubiläumsjahr mit vielen Veranstaltungen an.
Rudingshain (sw). Es fielen deutliche Worte bei der Mitgliederversammlung. Ob es mit dem Schottenring-Grand-Prix des Motorsport-Clubs (MSC) im kommenden Jahr weitergehen wird, ist derzeit noch offen. Die Entscheidung darüber sollen die rund 400 Vereinsmitglieder in einer außerordentlichen Versammlung im Herbst treffen.
Diesen Beschluss des Vorstandes teilten der Vorsitzende Wolfgang Wagner-Sachs und Schatzmeister Timo Neumann bei der Jahreshauptversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Rudingshain mit. »Machen wir den Grand-Prix 2026 oder machen wir ihn nicht?« Um diese Frage wird es Ende des Jahres gehen. 2025, wenn der Verein sein 100-jähriges Bestehen feiert, sollen alle Veranstaltungen wie geplant stattfinden. Und für das kommende Jahr stehen - anders als der Schottenring-Klassiker - das Bergrennen von Rudingshain zur Poppenstruth und der Grand-Prix für Elektroautos nicht zur Disposition, wie Wagner-Sachs versicherte.
Auflagen und steigende Kosten
Für den Schottenring-Grand-Prix Mitte August deuteten sich schon in den vergangenen Jahren Probleme an. Den rückläufigen Besucherzahlen und damit verbundenen geringeren Einnahmen stehen ständig steigende Kosten gegenüber, auch um Auflagen für Umwelt- und Sicherheitsfragen zu erfüllen.
»Die Veranstaltung ist mittlerweile zu teuer«, betonte Timo Neumann. Andererseits muss der hohe personelle Aufwand für den umfangreichen Auf- und Abbau der temporären Rennstrecke im südlichen Stadtbereich von Schotten geschultert werden. »Wir brauchen mehr Manpower und auch mehr Unterstützung von der öffentlichen Hand, von der Politik«, formulierte Wagner-Sachs den Wunsch des Vorstandes.
»Etwa zehn Prozent unserer Mitglieder sind beim Grand-Prix eingebunden. Das ist auf Dauer zu wenig«, so der Vorsitzende. Er verwies auf die umfangreiche Vorstandsarbeit. Das Team treffe sich fast wöchentlich im Clubheim. Darüber hinaus unterstützten MSC-Funktionäre andere Veranstaltungen, seien als Repräsentanten und Sprachrohre weit über die Grenzen Schottens hinaus geachtet.
Auch Timo Neumann sprach von einer erheblichen Belastung. »Wir sind an Grenzen angekommen. Man muss sich fragen, ob das dann noch Sinn macht«, so der Schatzmeister. Viele der Aktiven würden Urlaub nehmen, um für die Großveranstaltung bereit zu stehen. »Und dann gibt es leider noch unschöne Äußerungen von einigen Trittbrettfahrern, da hört der Spaß auf«, ärgert sich Neumann.
Wolfgang Wagner-Sachs umriss eine weitere nicht förderliche Entwicklung. »Es kommen zu wenige jüngere Fahrer nach, die Spaß an historischen Motorsportrennen haben.« Auch Sponsorengelder würden nicht mehr so üppig fließen wie in der Vergangenheit.
In seinem Jahresbericht stellte der Vorsitzende mehrere Leistungen seines Vereins heraus, wie beispielsweise die Förderung von Jugendlichen. »Wir führen den Nachwuchs an den Motorsport heran und stellen Motorräder und Karts mit Verbrenner- und Elektromotoren zur Verfügung.«
Finanzielle Verluste
Die Erfolge der Jugendlichen auf hessischer und deutscher Ebene seien anschaulicher Beleg für die gute Arbeit. Der MSC sei darüber hinaus in Sachen Inklusion und als sozialer Partner tätig.
Der Vorsitzende erinnerte in diesem Zusammenhang an die jährliche Spendenaktion aus »Gespanntaxifahrten« des Schottenring Grand-Prix für gemeinnützige Vereine und Einrichtungen.
Der MSC setze auf Kooperationen. Das gelte auch für das lokale Umfeld. »Wir haben einige Pfunde in Schotten«, so Wagner-Sachs, der sich starkmachte für gemeinsame Projekte mit anderen Vereinen, etwa mit dem TGV. Allerdings brauche das ehrenamtliche Wirken der Vereine mehr Unterstützung, auch im finanziellen Bereich, und weniger Behördenbürokratie.
Der Kassenbericht von Timo Neumann war ernüchternd, endete das vergangene Jahr doch mit einem deutlichen finanziellen Verlust. »Die Einnahmen waren 2024 geringer, die Ausgaben sind dagegen deutlich gestiegen«, so der langjährige Schatzmeister.
Er erinnerte dabei besonders an das Bergrennen Ende April. »Am Sonntagmorgen hatte es geschneit. Wir wussten nicht, ob wir überhaupt starten konnten. Erst nachdem der Schneepflug gefahren war, konnte es am Mittag losgehen.« Das Wetter habe viele Zuschauer abgehalten.
Personell gab es bei den Teilneuwahlen des Vorstandes keine Veränderungen. Einstimmig bestätigt wurden Wolfgang Wagner-Sachs als Vorsitzender, Alexander Hirth als Sportleiter, Jann Philipp Wagner in der Position des Schriftführers und Alexander Kämmer als Jugendleiter.
Die Versammlung der etwa 400 Mitglieder des MSC Schotten war zugleich der Auftakt des Jubiläumsjahres. 1925 wurde der Traditionsverein gegründet. Das soll in den kommenden Wochen und Monaten gefeiert werden: Die sportlichen Termine sind geplant am 25. und 26. April mit dem Bergrennen, am 18. Mai mit dem Motorradturnier der Jugendgruppe, am 14. und 15. Juni findet der 4. eGP »Rund um Schotten« statt und am 16. und 17. August der 35. ADAC/VFV Schottenring Historic Grand-Prix. Das 100-jährige Bestehen des MSC wird am 21. Juni mit einem Kommersabend gefeiert. Am 22. Juli, dem Gründungstag des MSC, wird am Engler-Stein bei Götzen zum Gedenken an den Vereinsgründer Friedrich Wilhelm Engler ein Kranz niedergelegt. Der genaue Termin für die geplante außerordentliche Mitgliederversammlung im Herbst steht noch nicht fest.
Text: Stefan Weil
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