Titel verteidigt
3.000 Fans erlebten in Rudingshain ein perfektes Motorsportwochenende. Zwischen dem Ortsausgang, Poppenstruth und Ludwigsbrunnen gingen beim 20. Internationalen ADAC Bergpreis Schottenring rund 130 Fahrer auf die Jagd nach Best- bzw. möglichst gleichmäßigen Zeiten. Jochen Stoll aus Gundersweiler konnte als Gesamtsieger seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.
Als einziger Teilnehmer blieb er mit der Summe aus den drei besten Zeiten aus vier Wertungsläufen von 3 Minuten und 56,855 Sekunden unter vier Minuten. Damit war er mehr als fünf Sekunden schneller als der zweitplatzierte Patrick Orth aus Bergweiler.
Nach den Wetterkapriolen im vergangenen Jahr wurden die Fahrer 2025 mit eitel Sonnenschein sowohl während des Trainings am Samstag als auch am Rennsonntag belohnt. Dadurch konnten die Erfahrungen des Trainings auf die vier Wertungsläufe übertragen werden. Die optimalen Bedingungen spiegelten sich auch in hohen Zuschauerzahlen wider. Rund 3000 Motorsportfans besuchten den 20. Internationalen ADAC Bergpreis Schottenring.
Jochen Stoll fuhr mit seinem Porsche 911 GT3 Cup in einer eigenen Liga. Patrick Orth war ebenfalls mit einem 911 GT3 Cup auf dem 2. Platz mit einer addierten Zeit aus drei Läufen von 4:02, 186 mehr als fünf Sekunden langsamer. Den Drittplatzierten Speedmaster aus Kirchdorf mit einem BMW M3 trennten weitere 1,802 Sekunden von der Spitze (4:03,998).
Dass schnelle Zeiten auch diesseits der Porsches mit sehr gut aufgebauten Fahrzeugen möglich sind, belegen die Rennwagen von Minichberger. Unter den zehn schnellsten Fahrzeugen waren ein Golf 1, ein Golf 2 und ein Opel Kadett C, die alle drei von Minichberger aufgebaut worden waren. Dass ein C-Kadett fast 50 Jahre nach Produktionsende immer noch für schnelle Zeiten und Platzierungen gut ist, bewies Jens Weber aus Ebsdorfergrund. Nach einem 8. Platz im Vorjahr erreichte er diesmal den 10. Platz mit seinem Kadett Coupé mit 16V-Motor. Es war die beste Platzierung eines regionalen Starters in der Bestzeitwertung.
Es ist dies Vielfalt der Fahrzeuge, die einen wesentlichen Teil des Bergrennsports ausmacht. Die Spitze des Wettbewerbs bilden zwar Fahrzeuge, die für die Allermeisten absolut unbezahlbar sind. Allein die Basisfahrzeuge kosten mehr als 100000 Euro, notwendige oder sinnvolle Verbesserungen noch nicht eingerechnet.
Doch dahinter tummeln sich engagierte und oft auch kreative Amateure, die vielfach aus eher unscheinbaren Serienfahrzeugen wettbewerbsfähige Rennwagen aufbauen. So bestimmen zahlreiche VW Polo, Opel Kadett, vor allem aus der letzten heckgetriebenen C-Baureihe, Citroen C2 und BMWs der verschiedenen 3er-Reihen das Starterfeld. Auch mehr als ein halbes Dutzend NSU TT und 1200, die seit über 50 Jahren nicht mehr hergestellt werden, hat überlebt und begeistert alte und junge Fans.
Sie bilden die Masse des Starterfelds in der Bestzeitwertung. Noch stärker prägen sie die Gleichmäßigkeitswertung Hier ist die Region mit zahlreichen Fahrern und deutlich besseren Platzierungen vertreten. In drei von vier Läufen gilt es, eine möglichst geringe Abweichung von einer zuvor selbst als Setzzeit gefahrenen Zeit zu erreichen. Adrian Mirthes aus Grünberg konnte mit einem Opel Ascona B und einer Abweichung von 0,53 Sekunden hinter Fonte Vincenzo (Straelen, Kadett C Coupé, 0,502 Sekunden) und Nicolas van Gerven (Hünfeld, Seat Ibiza Cupra, 0,463 Sekunden) auf einen sehr guten dritten Platz fahren. Mit Zeiten im Bereich um 1:39 je Lauf fuhr Mirthes fast ebenso schnell wie das Mittelfeld der Bestzeitwertung.
Dass nicht die Geschwindigkeit, sondern die Gleichmäßigkeit über den Erfolg entscheidet, zeigte Edgar Lampas aus Nidda mit seiner Toyota Celica RA28 GT. Seine Abweichung von 1,016 Sekunden wurde mit dem 8. Platz belohnt. Das Driftverhalten des Hecktrieblers genoss dagegenSven Peppel aus Gedern (BMW 318i). Ein spektakulärer Dreher auf feuchter Strecke kostete ihn 2025 noch jegliche Chancen. Diesmal ließ er es zur Freude der Fans krachen. Mit 1,146 Sekunden Abweichung erreichte er trotzdem einen respektablen 11. Platz.
Der Ehrgeiz, gute Platzierungen zu erreichen, ist zwar bei allen Startern vorhanden. Doch vor allem wollen Sie Spaß an ihrem Hobby haben. Immer wieder hört man in Gesprächen, dass die Fahrer zwar schnell unterwegs sein wollen, dabei aber immer die Risiken im Blick behalten. Dementsprechend gab es am Wochenende auch nur wenige Rennunterbrechungen, die meisten davon wegen technischer Defekte.
Schließlich steckt in den Fahrzeugen sehr viel Arbeit, Kreativität und Geld ständig wird überlegt, wie die Zeiten und die Beherrschbarkeit verbessert werden können. So sehr die Karossen und auch viele Teile des Antriebs der Großserie ähneln, zeigen sich im Detail die vielen kleinen Verbesserungen, die die Autos schneller und teurer machen.
Text: Oliver Potengowski
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